24.09.2019

Pressemitteilung: Frag sie Abi!

„Frag sie Abi!”: Wikimedia Deutschland und FragDenStaat fordern kostenfreien Zugang zu alten Abituraufgaben

Berlin, 11.02.2019. Mit dem Online-Tool Digital-o-Mat zur Europawahl 2019 können sich Wählerinnen und Wähler ab sofort über die Positionen der deutschen Parteien zu Streitthemen der Netzpolitik informieren. Die Website ist zu erreichen unter: https://ep2019.digital-o-mat.de/ In sozialen Medien: #Digitalomat #EP2019 #Europawahl #EUWahl

Fakten statt Versprechen

Wählerinnen und Wähler können sich auf der Website per Klick zu
zehn Streitthemen der Netzpolitik zustimmend, neutral oder ablehnend
positionieren. Der Digital-o-Mat vergleicht dann die eigene Position
mit dem tatsächlichen Abstimmungsverhalten der Parteien während der
letzten Legislaturperiode. Zusätzlich erklärt die Seite die
Streitthemen und bietet weiterführende Informationen.

„Europa wird immer wichtiger für die netzpolitischen Themen.
Der Digital-o-Mat zur Europawahl 2019 hilft dabei, die Parteien an
ihrer tatsächlichen Arbeit der letzten fünf Jahre zu messen. Das
ist Freies Wissen in der Praxis”, erklärt John Weitzmann,
Leiter Politik und Recht bei Wikimedia Deutschland.

„Mit dem Digital-o-Mat möchten wir Bewusstsein für
netzpolitische Fragen wecken und eine erste Informationsgrundlage für
Wähler*innen anbieten“, so Elisabeth Niekrenz von der Digitalen
Gesellschaft.

Netzpolitische Streitthemen im Digital-o-Mat zur Europawahl
2019:

  • Uploadfilter

  • Web-Tracking (ePrivacy)

  • Fluggastdatensatz (Passenger
    Name Record (PNR))

  • US-EU-Datenabkommen (Privacy
    Shield)

  • Netzneutralität

  • Auswirkungen von
    Massenüberwachungsprogrammen

  • ETIAS (Europäisches
    Reiseinformations- und Autorisierungssystem)

  • Edward Snowden

  • Anonymes Bezahlen mit
    elektronischem Geld

  • Digitale Bildung

Acht NGOs & Bündnisse informieren

Mit dem Projekt Digital-o-Mat zur Europawahl 2019 wollen
Digitalcourage, Digitale Gesellschaft, Wau-Holland-Stiftung und
Wikimedia Deutschland, das Bündnis Freie Bildung, Freifunk, die Open
Knowledge Foundation Deutschland, Whistleblower-Netzwerk und der
Chaos Computer Club über netzpolitische Themen und die Europawahl
2019 informieren.

Digitalcourage

Digitalcourage setzt sich seit 1987 für Datenschutz und
Bürgerrechte ein und richtet seit 2000 die jährliche Verleihung der
BigBrotherAwards aus. 2008 erhielt Digitalcourage die
Theodor-Heuss-Medaille für besonderen Einsatz für die Bürgerrechte.

Digitale Gesellschaft

Die Digitale Gesellschaft wurde 2010 als kampagnenorientierte
Initiative für eine menschenrechts- und verbraucherfreundliche
Netzpolitik gegründet. Wir sind eine Nutzendenvertretung, die sich
in aktuelle Gesetzgebungsprozesse einmischt, Stellungnahmen aus
Nutzendensicht dazu verfasst und diese Interessen auch bei Anhörungen
und in Gesprächen mit Politikern nachdrücklich vertritt.

Bündnis Freie Bildung

Das Bündnis Freie Bildung vereinigt Organisationen, Institutionen
und Einzelpersonen, die sich für freie Bildung, frei zugängliche
Bildungsmaterialien, offene Bildungspraktiken und offene Lizenzen in
der Bildung einsetzen.

Wikimedia Deutschland
Wikimedia Deutschland ist
ein gemeinnütziger Verein mit über 70.000 Mitgliedern, der sich für
die Förderung Freien Wissens einsetzt. Seit der Gründung im Jahr
2004 unterstützt der Verein verschiedene Wikimedia-Projekte –
allen voran Wikipedia. Der Verein setzt sich für den kostenlosen
Zugang zu Freiem Wissen ein und engagiert sich damit für ein
grundlegendes Recht des Menschen auf Bildung. Wikipedia ist, wie auch
andere Schwesterprojekte, unabhängig und werbefrei und nur durch
ehrenamtliche Mitarbeit und Spenden möglich.

​Webseite:
https://www.wikimedia.de
Vereinsblog:
http://www.blog.wikimedia.de
Twitter:
http://www.twitter.com/WikimediaDE
Facebook:
http://www.facebook.com/WMDEev

Für
Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:

Jan
Apel
Medien- und
Öffentlichkeitsarbeit
presse@wikimedia.de
Telefon: 030 219
158 26-0

Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur
Förderung Freien Wissens e. V.
Tempelhofer Ufer 23-24
10963
Berlin
Germany

www.wikimedia.de

Weitere Pressekontakte:

Friedemann Ebel
Digitalcourage
e.V.
presse@digitalcourage.de
Tel: 0521 1639 1639

Elisabeth Niekrenz
Digitale Gesellschaft
e.V.
presse@digitalegesellschaft.de
Tel.: 030/450 840 18

Berlin, 11.02.2019. Abiturprüfungen bedeuten Anstrengung, Stress und gelegentlich Tränen. Darüber hinaus bedeuten sie zusätzliche Kosten, denn auch in Zeiten der „digitalen Schule” sind die Prüfungsaufgaben vergangener Jahre nicht deutschlandweit online abrufbar – und das obwohl sie mit öffentlichen Mitteln erstellt werden. Einige Landes-Bildungsministerien verkaufen die Veröffentlichungsrechte an private Schulbuchverlage, andere scheuen augenscheinlich die Mühen der Veröffentlichung und stellen sie deshalb den vier- bis fünfhunderttausend Abiturienten pro Jahr noch immer nicht kostenfrei zur Verfügung.

Eine gemeinsame Kampagne von FragDenStaat und Wikimedia Deutschland ruft nun bundesweit dazu auf, die Abituraufgaben über ein neues Portal in wenigen Klicks per IFG-Anfrage (Informationsfreiheitsgesetz) einzufordern – bis der freie Zugang zum Standard wird!

Arne Semsrott, Projektleiter von FragDenStaat: „Wer eine
Abituraufgabe anfordern will, kann das kostenlos unter
fragdenstaat.de/fragsieabi machen. Je mehr Menschen mitmachen, desto
höher wird der Druck auf die Verwaltung, Abituraufgaben zu
veröffentlichen. Nach dem Informationsfreiheitsgesetz haben ohnehin alle
Menschen das Recht, Dokumente vom Staat auf Anfrage zu erhalten.”

Föderalismus in ungerechtester Form

In Bayern genügt es freundlich zu fragen. Berlin-Brandenburg
stellt immerhin die Matheprüfungen zum Download zur Verfügung. In Hessen
fordert das Kultusministerium dagegen 486,50 € – allein für die
Bearbeitung der Anfrage per Informationsfreiheitsgesetz. Bildung ist
bekanntlich Ländersache und so gestaltet sich auch die Recherche nach
Lage und Begründung der Nicht-Veröffentlichung der Abiprüfungen
vergangener Jahre schwierig. Sicher ist: Abiprüfungen werden von
ausgewählten Lehrerinnen und Lehrern sowie den Bildungsministerien
erstellt, also mit öffentlichen Geldern. Warum sie der Öffentlichkeit
dennoch weitestgehend vorenthalten werden, begründen die Ministerien
einzelner Länder wahlweise gar nicht, mit Bezug auf einzelne
urheberrechtlich geschützte Passagen wie Textauszüge oder Bildmaterial
oder auch mit der Lizenzvergabe an private Schulbuchverlage.

Deshalb fordern wir: Öffentlich finanziertes Bildungsmaterial
muss für alle Menschen zugänglich und nutzbar sein. Abraham Taherivand,
Geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland, erklärt dazu:
„Dem Grundsatz „Öffentliches Geld – Öffentliches Gut‟ entsprechend
müssen die Abituraufgaben vergangener Jahre Schülerinnen und Schülern
freigegeben werden. Sie unter Verschluss zu halten oder sogar
nachträglich zu monetarisieren widerspricht dem Grundgedanken der
Bildungsgerechtigkeit.”

„Frag sie Abi”-Portal für mehr Transparenz

Ab dem heutigen 11. Februar 2019, ruft die gemeinsame Kampagne
Schülerinnen, Schüler und alle Interessierten dazu auf, die zur
Abivorbereitung nötigen Aufgaben über das „Frag sie Abi”-Portal in
wenigen Klicks beim jeweiligen Bildungsministerium anzufordern und damit
für eine standardmäßige Veröffentlichung im Netz zu lobbyieren.

Link zur „Frag sie Abi”-Plattform: fragdenstaat.de/fragsieabi

Über Wikimedia Deutschland

Wikimedia Deutschland ist ein gemeinnütziger Verein mit rund
70.000 Mitgliedern, der sich für die Förderung Freien Wissens einsetzt.
Seit der Gründung im Jahr 2004 unterstützt der Verein verschiedene
Wikimedia-Projekte – allen voran Wikipedia. Der Verein setzt sich für
den kostenlosen Zugang zu Freiem Wissen ein und engagiert sich damit für
ein grundlegendes Recht des Menschen auf Bildung. Wikipedia ist, wie
auch andere Schwesterprojekte, unabhängig und werbefrei und nur durch
ehrenamtliche Mitarbeit und Spenden möglich.

​Webseite: https://www.wikimedia.de

Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:

Jan Apel

Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

presse@wikimedia.de

Telefon: 030 219 158 26-0

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