Editorial

Liebe Freund*innen des Freien Wissens,

wie wichtig der freie Zugang zu verlässlichen Informationen, gesichertem Wissen und auch Open Educational Resources ist, wird gegenwärtig machtvoll sichtbar. Freies Wissen kann Barrieren abbauen und dabei helfen, Ungleichheiten zu beseitigen. In einer Zeit, in der die globale Verbundenheit der Menschen greifbarer denn je ist und trotzdem das Trennende zunimmt, brauchen wir einen Austausch auf Augenhöhe, an dem jeder sich beteiligen kann.

Wir bei Wikimedia Deutschland fühlen uns dadurch in unserer Mission bestärkt, unseren Nutzer*innen als weltweit vernetzte Plattform für die Verbreitung Freien Wissens zu dienen – und für eine Wissensgerechtigkeit ohne Ausschlüsse einzutreten.   

Diese Arbeit leisten wir nicht allein, sondern in einer wachsenden Gemeinschaft. Zu ihr gehören die vielen Tausend Ehrenamtlichen, die in Wikimedia-Projekten wie Wikipedia täglich ihr Wissen teilen und mit uns zusammen neue Freiwillige gewinnen, rund 80.000 Vereinsmitglieder, Hunderttausende Spender*innen und etliche verbündete Organisationen innerhalb und außerhalb der Wikimedia-Bewegung. Sie alle haben dafür gesorgt, dass wir auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurückblicken können. 

Immer mehr Institutionen öffnen sich für unsere Freiwilligen. Die GLAM on Tour-Stationen 2019 geben ein beeindruckendes Beispiel dafür. Kampagnen wie #ÖGÖG Öffentliches Geld –Öffentliches Gut verzeichnen Erfolge: Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden erste Bildungsbeiträge dauerhaft unter freier Lizenz online gestellt. Das Bündnis Freie Bildung erreicht mit seinen Anliegen immer mehr Entscheidungsträger*innen aus der Politik. Und die Software Wikibase, mit der die größte freie Datensammlung der Welt – Wikidata – entstanden ist, stößt in neue Dimensionen vor. Wir überzeugen immer mehr Wissenschafts-, Kultur- und Bildungseinrichtungen von den Vorteilen Freien Wissens. 

Das alles und mehr können Sie auf den folgenden Seiten nachlesen, die freilich nicht ganz unbeeinflusst von den Auswirkungen der Corona-Krise geblieben sind. Hier und dort blitzt ein Moment von 2020 im Jahresbericht 2019 auf. Wie alle hat auch uns die Pandemie vorübergehend aus der Bahn geworfen – aber nicht zuletzt dank Mitarbeitenden, die sich von zu Hause aus unermüdlich weiter für unsere Projekte eingesetzt haben, blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Ihnen und allen Freiwilligen, Unterstützer*innen und Partner*innen gilt unser großer Dank! 

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

Lukas Mezger
Vorsitzender des Präsidiums 

Abraham Taherivand
Geschäftsführender Vorstand