Highlight im Geburtstagsjahr: die Wikipedia-Aktionswoche

Die zehn häufigsten Fragen zum Mitmachen in der Wikipedia, ein Talk mit Fridays for Future, das Finale der Salonreihe „ABC des Freien Wissens“, Empowerment für angehende Wikipedianer*innen – das alles war 2021 während der großen Wikipedia-Aktionswoche zu erleben. Sichtbar wurde vor allem auch die Vielfalt der Community und ihres Engagements.

Sascha Lobo hält den Begriff nicht für übertrieben: Wikipedia sei tatsächlich „ein achtes Weltwunder“. Und die Kraft dahinter, „die Energie, die Zeit, das Know-how, die unfassbar vielen Verbindungen zwischen den Menschen, die Recherche natürlich“ – das alles könne man „nicht hoch genug loben“.

Der Autor, Journalist und Speaker war zu Gast in der Salonreihe „Das ABC des Freien Wissens“, die am 1. März 2014 mit der Ausgabe „A = Allmende“ gestartet ist. 2021 findet sie nun ihren Abschluss mit der Ausgabe „Z = Zwanzig Jahre Wikipedia – Wohin steuert das achte Weltwunder?“ In den Jahren dazwischen wurde entlang des Alphabets das gesamte Themenspektrum von Wikimedia Deutschland durchbuchstabiert. D wie Datenberg, K wie Kollaboration oder T wie Technophilie.

Lobo, die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sowie die Wikipedia-Aktiven Gereon Kalkuhl, Elke Wetzig und Achim Raschka warfen anlässlich des 20. Geburtstags vor allem einen Blick in die Zukunft: Wie kann Wikipedia für die Wissensgesellschaft und das Internet-Ökosystem von morgen relevant bleiben?

Wikimedia trifft Fridays for Future

Das Finale des Wikimedia-Salons war freilich nur eines von vielen Highlights der großen Wikipedia-Aktionswoche, die 2021 die größte Wissensplattform der Welt feierte. Mit einer ganzen Reihe von Online-Diskussionen, Q & As und Hintergrundvideos wurde unter maßgeblicher Beteiligung der Freiwilligen das Wikiversum beleuchtet – und zum Mitmachen eingeladen.

Lukas Mezger, Vorsitzender des Präsidiums von Wikimedia Deutschland, traf sich zum Talk mit Fridays for Future, um das Thema „Wikipedia und Klimaschutz“ zu erörtern und nach Verwandtschaften zwischen den beiden Bewegungen zu fragen.

Carla Reemtsma und Quang Paasch, Sprecher*innen von FFF, betonten den Wert von Wikipedia als Informationsquelle für junge Menschen, die sich politisch engagieren wollen: auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten. „Gerade beim Thema Klima sind im Netz viele Verschwörungstheorien und Fake News im Umlauf“, so Reemtsma.

Vernetzen, solidarisch sein, loslegen!

Unter dem Titel „Mind the Gap – mehr Frauen für Wikipedia“ diskutierten die Wikipedianer*innen Sandra, Valentina, Kaethe17 und Ykskwadrat, wie die Teilhabe von Frauen an der Wikipedia gestärkt werden könnte und wie sich innerhalb der Community ein wertschätzenderer Umgang miteinander organisieren ließe. „Wichtig ist, sich untereinander zu vernetzen, solidarisch zu sein – nicht nur unter Frauen, sondern unter allen Beitragenden“, so Ykskwadrat.

Die vier Aktiven berichteten von Projekten wie „WomenEdit“ in der deutschen Wikipedia, vom Mentorenprogramm, das Einsteiger*innen beim Zurechtfinden auf der Plattform behilflich sein kann, und von kleinen Schritten, die Hemmungen vorm Editieren abbauen können – zum Beispiel einfach mal einen Rechtschreibfehler in einem Artikel zu korrigieren.

Auch die teils interaktiven Q & As („Was du schon immer über Wikipedia wissen wolltest“, „Die zehn häufigsten Fragen zum Mitmachen in der Wikipedia“) ermutigten facettenreich zum ersten Schritt: Einfach loslegen!