Ziel des Programms

reshape – Ein Wikimedia-Programm zur Förderung von Wissensgerechtigkeit richtet sich an Menschen, die Rassismus erfahren. Das Programm unterstützt die geförderten Projekte dabei, Sichtbarkeit für marginalisiertes Wissen zu schaffen und zum Freien Wissen beizutragen – zum Beispiel in den Wikimedia-Projekten.

Wir bei Wikimedia Deutschland sind überzeugt: Der Zugang zu Wissen trägt zu einer weltoffenen, informierten und gerechten Gesellschaft bei – vorausgesetzt, alle Menschen haben die gleichen Möglichkeiten, Wissen zu erstellen, zu teilen und zu nutzen. Gleichzeitig wissen wir, dass die Realität anders aussieht. Was Eingang in Wissensbestände und offizielle Erzählungen findet, ist wesentlich durch Fragen von Macht bestimmt. Auch im Freien Wissen werden die Geschichten und Perspektiven von Menschen, die Rassismus erfahren, marginalisiert und sind daher bislang kaum sichtbar.

re•shape setzt hier an: Gemeinsam mit unseren Programm- und Netzwerkpartner*innen unterstützen wir Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen dabei, marginalisiertes Wissen sichtbar zu machen und selbstbestimmt mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Die Förderung

  • An wen richtet sich das Programm?

    Das Programm richtet sich an Menschen und Communitys aus Deutschland, die Rassismus erfahren. Bewerben können sich

    • Einzelpersonen
    • Projektteams mit bis zu drei Personen, die mehrheitlich aus BIPoC (Black, Indigenous, and People of Color) bestehen. Auch größere Gruppen dürfen sich bewerben, aber nur drei Personen können aktiv am Programm teilnehmen.
    • Gemeinnützige Vereine sind ebenfalls teilnahmeberechtigt, sofern sie überwiegend von BIPoC geleitet werden. Auch hier können bis zu drei Personen am Programm teilnehmen.

    Das Mindestalter für die Teilnahme beträgt 18 Jahre.

  • Was wird gefördert?

    Gefördert werden Projekte, die darauf zielen, marginalisiertem Wissen von Communitys, die Rassismus erfahren, mehr Raum und Sichtbarkeit zu verschaffen, indem Projektergebnisse unter einer Freien Lizenz veröffentlicht werden. So kann dieses Wissen auch auf Plattformen des Freien Wissens, wie der Wikipedia, genutzt werden. Damit dies selbstbestimmt passiert, setzen wir voraus, dass du einen Community-Bezug zu dem von dir geteilten Wissen hast.

  • Welche Formate sind möglich?
    • Video (Erklärvideos oder Social-Media-Beiträge)
    • Audio (Podcasts oder Interviews)
    • Text (Essays oder Blogbeiträge)
    • Freie Bildungsmaterialien
    • Veranstaltungen, deren Dokumentation Teil des Projektes ist (Skill-Sharing-Workshops, Podiumsdiskussionen oder Erzählcafés)

    Das Projekt kann auch ganz oder in Teilen auf die Wikipedia ausgerichtet sein, z.B. in Form von

    • Beteiligung an inhaltlichen Diskussionen
    • Bereitstellung oder Kuratierung von Fotos zur Bebilderung von Artikeln
    • Organisation thematischer Edit-a-thons (kollaborative Schreibworkshops)

    Für Projekte, bei denen direkt an Wikipedia-Artikeln gearbeitet wird – etwa durch das Erstellen oder Überarbeiten von Artikeln – gelten besondere Regeln. Diese betreffen alle, die im Rahmen eines Stipendiums oder ihrer beruflichen Tätigkeit an Wikipedia mitarbeiten.

    Hast du noch Fragen? Wir informieren dich gerne dazu im Rahmen unserer telefonischen Antragsberatung oder bei der Online-Infoveranstaltung am Dienstag, den 22. Juli, um 18.30 Uhr via Zoom.

  • Welche Rahmenbedingungen gibt es?

    Dein Projekt kann:

    • ein neues Vorhaben sein,
    • Teil eines bestehenden Projekts sein oder
    • Inhalte eines abgeschlossenen Projektes aufbereiten.

    Dabei kann das Projekt entweder

    • komplett in den Förderzeitraum fallen (November 2025 – Juni 2026) oder
    •  darüber hinausgehen (also früher beginnen und/oder später enden).

    Übersicht der Projekte

Wie wird gefördert?

Die Förderung orientiert sich an den Bedarfen der Geförderten und beinhaltet folgende Elemente:

  • Finanzielle Förderung

    Einzelpersonen
    Wenn du als Einzelperson am Programm teilnimmst, erhältst du ein personengebundenes Stipendium in Höhe von bis zu 5.000 €. Dieses kannst du nutzen, um dein Projektvorhaben möglichst unabhängig durchzuführen – aber auch, um deinen Lebensunterhalt während der Projektzeit abzusichern.

    Grundsätzlich gilt: Jedem geförderten Projekt steht der Gesamtbetrag von 5.000 € zu. Aber natürlich sind die persönlichen Lebensumstände und die Bedürfnisse der Projekte sehr unterschiedlich. Deshalb kann der Betrag auch geringer ausfallen, wenn du das möchtest. Wir finden gemeinsam mit dir die beste Lösung für dich und das Projekt. Welche das ist, musst du bei der Bewerbung noch nicht wissen. Sobald der Auswahlprozess abgeschlossen ist, besprechen wir individuell, wie die finanzielle Förderung ausgezahlt werden soll.

    Informelle Gruppen
    Du kannst dich auch mit bis zu zwei weiteren Personen zusammentun und ihr bewerbt euch gemeinsam mit einem Projekt. Dabei gebt ihr eine Person als Hauptkontaktperson für den Bewerbungsprozess an. Das Förderprinzip ist dasselbe wie bei der Bewerbung von Einzelpersonen: Jedes Projekt kann insgesamt bis zu 5.000 € erhalten – dieser Betrag wird dann zwischen euch aufgeteilt und als personengebundene Stipendien ausgezahlt. Ihr müsst bei der Bewerbung noch nicht wissen, wie ihr die Aufteilung gestalten möchtet. Wir sprechen mit allen Geförderten nach Abschluss des Auswahlprozesses darüber, wie die finanzielle Förderung ausgezahlt werden soll.

    Gemeinnützige Organisationen (zum Beispiel Vereine, Archive, Netzwerke)
    Auch gemeinnützige Organisationen können sich bewerben und eine Fördersumme von bis zu 5.000 € in Form einer Fördervereinbarung erhalten.

    Die Auszahlung erfolgt in zwei Raten per Banküberweisung, eine zu Beginn und eine gegen Mitte der Programmlaufzeit. Bei Bedarf übernehmen wir Reisekosten und Übernachtung für alle, die am Programm teilnehmen. Das gilt für die Auftakt-, die Zwischen- und die Abschlussveranstaltung. In begründeten Ausnahmefällen übernehmen wir auch die Reisekosten und die Übernachtung für eine Begleitperson. Bei Bedarf organisieren wir eine Kinderbetreuung vor Ort.

  • Ideelle Förderung

    Die ideelle Förderung besteht aus zwei Komponenten:

    • In verschiedenen Workshops erkunden wir gemeinsam, wie du Freie Lizenzen und Plattformen des Freien Wissens – wie zum Beispiel Wikipedia – für dein Projekt nutzen kannst. Die Workshops bieten außerdem Raum für Austausch, gegenseitige Unterstützung und Vernetzung mit anderen Projektteams. Die Teilnahme am Kick-Off, an der Zwischenveranstaltung sowie an der Abschlussveranstaltung ist verpflichtend. Falls eine Teilnahme an einer der Veranstaltungen nicht möglich ist oder du Fragen zur Barrierefreiheit hast, melde dich frühzeitig bei uns und wir finden individuelle Lösungen.
    • Für die Begleitung und fachliche Beratung in der Auseinandersetzung mit Freiem Wissen und bei der Umsetzung der Projekte kannst du auf einen Expert*innen-Pool zugreifen. Die Personen aus diesem Netzwerk sind für dich ansprechbar und können zu verschiedenen Aspekten rund um Freies Wissen (z. B. Wikimedia-Projekte, Freie Lizenzen, Wissensproduktion) und zur Projektumsetzung beraten.

Programmablauf

  • Bewerbungsphase (07. Juli bis 17. August 2025)

    Du kannst dich von Montag, 07. Juli bis Sonntag, 17. August 2025 (23:59 Uhr) bewerben. 

    Zum Bewerbungsprozess

  • Auswahl (Mitte Oktober 2025)

    Die Auswahl trifft eine interdisziplinäre Jury, bestehend aus:

    • Vertreter*innen von Wikimedia Deutschland
    • Vertreter*innen der neuen deutschen Organisationen e. V.
    • Vertreter*innen der Netzwerkpartner*innen
    • ehemaligen Geförderten

    Gemeinsam wählen sie zehn Projekte aus den eingereichten Bewerbungen aus. Die Förderzusagen und -absagen werden bis Mitte Oktober 2025 verschickt.

     

  • Auftaktveranstaltung (21. bis 22. November 2025)

    Das Programm beginnt mit einer zweitägigen Auftaktveranstaltung am 21. und 22. November 2025  in Berlin. Eine Abendveranstaltung am Freitag gibt Raum für ein erstes Kennenlernen. Anschließend findet am Samstag ein inhaltlicher Einstieg in Form von Workshops und einer Einführung in die Welt des Freien Wissens statt.

  • Projektumsetzung (Dezember 2025 bis Juni 2026)

    Von Dezember 2025 bis Juni 2026 arbeitest du an deinem Projekt. Zu welchem Zeitpunkt du wie intensiv arbeitest, hängt von deiner eigenen Projektplanung ab und wird von uns nicht vorgegeben.

  • Zwischenveranstaltung (17. bis 19. April 2026)

    Auf einem 3-tägigen Camp vom 17. bis 19. April 2026 in Brandenburg möchten wir dir und den anderen Geförderten die Möglichkeit geben, über aktuelle Projektstände zu sprechen, gemeinsame Ideen und Lösungen zu finden und euch in Workshops mit verschiedenen Themen rund um eure Projekte und Freies Wissen auseinanderzusetzen.

  • Abschlussveranstaltung (26. bis 28. Juni 2026)

    Zum Abschluss laden wir euch vom 26. bis 28. Juni 2026 noch einmal nach Berlin ein. Ihr stellt eure Projektergebnisse vor, tauscht Erfahrungen aus und feiert mit uns den Abschluss des Programmjahres.