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07.10.2025

Warum Grokipedia der Wikipedia nicht das Wasser reichen kann

Mit Grokipedia will Elon Musk eine von ihm kontrollierte Alternative zur Wikipedia schaffen. In Russland sollte Ruwiki, die manipulierte und staatlich gesteuerte Kopie der Wikipedia, die Online-Enzyklopädie verdrängen – erfolglos. Wikimedia Deutschland zeigt, warum auch Grokipedia keine Alternative zur Wikipedia sein wird und der Vorwurf des linken Bias unbegründet ist.

Kann man Wikipedia kopieren?

Die Wikipedia basiert auf MediaWiki, einer freien und offenen Software, die alle nutzen können. Unternehmen organisieren damit beispielsweise Wissensmanagement, und Hochschulen ermöglichen über Wikis kooperatives Lernen. Auch eine veränderte Kopie der Wikipedia-Inhalte, ein sogenannter Fork, ist daher möglich.

Eine Kopie ist keine Konkurrenz

Portraitfoto
Wikipedia ist einzigartig. Was sie so besonders macht, ist die ehrenamtliche Community, die etabliertes Wissen aus verlässlichen Quellen für alle Menschen frei zugänglich macht. Wikipedia gehört nicht einem Unternehmen, sondern ist unabhängig und wird von tausenden Ehrenamtlichen getragen, die ein großes Verantwortungsbewusstsein für ihr Projekt haben.
Franziska Heine, Geschäftsführende Vorständin von Wikimedia Deutschland.

Wikipedianer*innen arbeiten täglich daran, neue Artikel zu schreiben und zu aktualisieren. Sie prüfen Quellen, moderieren Diskussionen über Inhalte und sorgen dafür, dass Manipulationsversuche erkannt und gelöscht werden. Dabei ist Wikipedia radikal transparent. Alle können nachvollziehen, woher das Wissen kommt. Jede Bearbeitung an einem Artikel ist nachvollziehbar. Das schafft Vertrauen. Deswegen wird die freie Enzyklopädie täglich von Millionen von Menschen auf der Suche nach Wissen genutzt.

Aber nicht nur Menschen nutzen die Wikipedia. Auch ChatGPT und andere generative KI-Anwendungen, die für die Suche nach Informationen genutzt werden, sind mit Wikipedia trainiert. Doch während KI-Anwendungen bisher nur wahrscheinliche und nachvollziehbare Antworten liefern und immer wieder falsche Belege angeben, bietet die Wikipedia den Nutzenden verlässliches Wissen, dessen Quellen transparent sind.

Hat Wikipedia einen Bias?

Alle Menschen können zur Wikipedia beitragen – solange sie sich an die Regeln für enzyklopädisches Schreiben halten. Dazu gehört auch das Neutralitätsgebot. Es betrifft sowohl die Sprache als auch die Darstellung von Themen. Sie müssen ausgewogen sein. Darüber, dass dieses Prinzip eingehalten wird, wacht die Community. Das heißt auch: An einem Artikel arbeiten oft Dutzende oder sogar Hunderte Ehrenamtliche. Artikel entstehen also gemeinsam und nicht von einer Person oder Organisation gesteuert.

Wikipedia gibt es seit bald 25 Jahren. In dieser Zeit sind zahlreiche Untersuchungen entstanden, die sich mit der Wikipedia beschäftigen. Auch mit der Frage, ob sie einen Bias hat. Dafür gibt es keine belastbaren Belege oder Beweise. Wikipedia ist nicht perfekt – aber sie ist und bleibt die größte frei zugängliche und transparente Quelle für verlässliches und nachvollziehbares Wissen.

 

Über Wikimedia Deutschland

Wikimedia Deutschland ist ein gemeinnütziger Verein mit über 113.000 Mitgliedern und 180 Beschäftigten, der sich für die Förderung von frei verfügbarem Wissen im digitalen Raum einsetzt. Als größte Ländervertretung der internationalen Wikimedia-Bewegung fördert der Verein die ehrenamtlichen Communitys der Wikipedia und weiterer Wikimedia-Projekte in Deutschland. Wikimedia Deutschland entwickelt und pflegt freie Software und die freie Datenbank Wikidata. Der Verein engagiert sich im digital- und bildungspolitischen Bereich für Rahmenbedingungen, die den freien Zugang zu Wissen und Daten möglich machen. Zudem kooperieren wir mit Kulturinstitutionen, um mehr kulturelles Erbe frei zugänglich zu machen.

Pressekontakt

Franziska Kelch

Pressekoordinatorin

Mobil: 01577 135 49 52

Mail: franziska.kelch@wikimedia.de